Christoph Joho, Co-Meeting Director
Als ich 1987 mit 12 Jahren zum ersten Mal als Zuschauer bei Weltklasse Zürich war, ist der Funke gleich übergesprungen. Und zwar insbesondere beim 5000-m-Lauf mit Henry Rono, in dem Markus Ryffel Schweizer Rekord lief. Jahrelang hat ein Poster mit den beiden in meinem Zimmer gehangen. Fortan bin ich jedes Jahr zu Weltklasse Zürich gegangen. Im Programmheft war eine Einladung zum Probetraining, später war ich Volunteer. So bin ich in die Materie hineingewachsen. Ein großes Ziel haben wir bereits erreicht: das ausverkaufte Stadion. Wir sind sehr stolz darauf, dass immer mehr Familien geschlossen ins Stadion kommen. Wir haben deshalb fünf Familienblocks auf der Tribüne eingerichtet. Ausgezahlt hat sich auch, dass wir inzwischen Social Media eine große Bedeutung beimessen. Dadurch ist die ganze Community stets über alles informiert, was mit Weltklasse Zürich zu tun hat.
Andreas Hedinger, Co-Meeting Director
Ich bin in der Berner Region aufgewachsen und habe Weltklasse Zürich am Fernseher geschaut. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir das Kopf-an-Kopf-Rennen über 800 Meter zwischen Alberto Juantorena und Mike Boit. Inzwischen gibt es solche Zweikämpfe bei uns reihenweise. Jetzt freue ich mich unter anderem auf das 200-m-Duell zwischen Noah Lyles und Ramil Guliyev, den 1500-m-Lauf mit Timothy Cheruiyot und Elijah Manangoi und den 400 m Hürdenlauf der Frauen, bei dem sich Europameisterin Lea Sprunger mit Olympiasiegerin Dalilah Muhammad misst. Der Wettbewerb im Hauptbahnhof am Vorabend unserer Veranstaltung hat sich etabliert. Wir haben mit Kugelstoßen angefangen, jetzt haben wir fast die komplette Weltelite der Männer im Stabhochsprung da. Allerdings bedauere ich, dass mit Mondo Duplantis der Weltbeste fehlt. Er geht noch zur Schule, seine Mutter hat ihm nicht erlaubt zu kommen. Schade, dass auch Abderrahman Samba nicht dabei ist. Sein Verband hat den 400-m-Hürdenläufer zu einem Start bei den Asienspielen verpflichtet.
Dina Asher-Smith (GBR / 100m)
Dreifache Europameisterin 2018 (100m, 200m, 4x100m)
Es war eine fantastische Saison. Ich hoffe nun auf einen erfolgreichen Abschluss. Es kommt jetzt auf die Tagesform an, aber das macht den besonderen Charakter der Diamond League aus.
Sifan Hassan (NED / 5000m)
Europarekordlerin & Europameisterin 2018
Ich freue mich auf das Rennen, da ich gleichwertige Konkurrenz habe. Ich habe vor allem im letzten Jahr sehr viel gelernt. Jetzt läuft es sehr viel besser. Ich werde auch am Freitag in Brüssel starten, dann über 1500 m. Das wird sicher hart. Wir fahren mit dem Auto dorthin, ich bleibe nach meinen Wettkämpfen ohnehin immer lange wach. Tief im Herzen sind 1500 m meine Lieblingsstrecke.
Andreas Hofmann (GER / Speer)
Zweiter der Europameisterschaften 2018
Die Atmosphäre bei den Europameisterschaften in Berlin war großartig. Wenn man ins Stadion kam, gab es sofort Applaus. Wir deutschen Speerwerfer sind möglicherweise so gut, weil wir gut zusammenhalten. Wenn wir sehen, dass beim anderen etwas nicht optimal läuft, versuchen wir ihn zu unterstützen. Wir haben alle verschiedene Trainer, trainieren an unterschiedlichen Orten. Aber der Bundestrainer hat sich mit allen Heimtrainern zusammengesetzt und eine Kooperation vereinbart.
Caterine Ibargüen (COL / Drei)
Olympiasiegerin 2016
Seit meiner Kindheit bin ich Leichtathletin, ein Lehrer hat mich damals motiviert. Ich habe nichts von meiner Leidenschaft eingebüsst. Es ist gut, wenn zu Beginn des Wettkampfes ein weiter Sprung gelingt, aber ich bin mental stark genug, um auch in der Schlussphase gute Sprünge anbieten zu können. Ich möchte immer die beste Springerin sein und gewinnen. Am besten mit einer sehr guten Weite. Zu gewinnen ist für mich die schönste Belohnung für mein hartes Training. Ich werde am Freitag in Brüssel auch im Weitsprung starten. Ich hoffe, dass dafür noch Energie vorhanden ist.
Mujinga Kambundji (STB Leichtathletik / 100m)
Dritte der Hallen-Weltmeisterschaften 2018 60m
Ich hatte eine tolle Saison mit vielen guten Rennen. Vor heimischem Publikum zu laufen spornt mich besonders an. Das hängt auch damit zusammen, dass ich mich gerne an die Europameisterschaften 2014 erinnere.
Mariya Lasitskene (ANA / Hoch)
Weltmeisterin 2017, Europameisterin 2018
Meine Siegesserie ist zwar unterbrochen worden, aber ich habe ja bereits mit einer neuen Serie begonnen. 2,00 Meter und höher zu springen ist ein harter Job. Aber ich möchte noch höher springen als ich jemals gesprungen bin. Videoaufzeichnungen meiner Sprünge schaue ich mir nie an, ich verlasse mich da ganz auf meinen Trainer. Morgen möchte ich zum dritten Mal die Trophy holen, natürlich mit einer möglichst guten Höhe. Darauf werde ich mich im Wettkampf voll konzentrieren.
Noah Lyles (USA / 200m)
Weltjahresbester 200m
Ich habe mir das EM-Final im TV angeschaut, Respekt vor den Jungs. Dass ich gestern bei „Jugend trainiert für Weltklasse Zürich“ mitmachen konnte, hat mich begeistert. Die vielen Kids, ihr Enthusiasmus, das war einfach klasse. Mein Hauptziel in dieser Saison war das Erreichen des Diamond League-Finals. Jetzt möchte ich dort vorn liegen. Natürlich ist Ramil Guliyev stark. Aber ich mag solche Herausforderungen. Das setzt Extrakräfte frei. Ich weiß, dass ich nicht den besten Start habe, aber ich habe daran den Sommer über in Amsterdam gearbeitet. Wenn ich einigermaßen aus dem Block komme, ist eine persönliche Bestzeit fällig. Irgendwann ist der US-Rekord mein Ziel. Es ist schwieriger ein Rennen zu gewinnen, als eine schnelle Zeit zu laufen. Ob ich mich künftig mehr auf die 100 oder 200 m konzentriere, ist noch nicht entschieden. Ich halte mir da noch alle Türen offen.
Hellen Obiri (KEN / 5000m)
Weltmeisterin 2017
Ich möchte morgen so gut abschneiden wie möglich. Es ist ein sehr leistungsstarkes Feld, es wird sicher ein schnelles Rennen. Ich weiß, dass alle auf mich schauen, mich jagen werden. Denn ich bin die Weltmeisterin.
Thomas Röhler (GER / Speer)
Olympiasieger 2016, Europameister 2018
Die Europameisterschaften in Berlin waren sehr erfolgreich, nicht nur wegen meines persönlichen Erfolges. Wir haben ein fantastisches Gefühl entfacht. Es waren perfekte Europameisterschaften. Wieder einmal hat sich der Zusammenhalt der deutschen Speerwerfer gezeigt. Wir sind zwar unterschiedliche Persönlichkeiten, keiner spielt den Helden. Wir lassen uns gegenseitig in die Karten schauen, geben unser Wissen gerne an jüngere Athleten weiter, motivieren sie. Eine gute Technik ist die Grundlage für Erfolge, so habe ich das gestern bei „Jugend trainiert für Weltklasse Zürich“ versucht den Kids näherzubringen. Die Technik muss sich automatisieren. Um die Topleistung zu bringen, musst du absolut fokussiert sein. Im Letzigrund, aber auch im Berliner Olympiastadion herrschen für Speerwerfer wegen der Windverhältnisse nicht immer günstige Bedingungen. Es kommt darauf an, den Speer so in den Wind zu legen, dass er segelt. Das ist manchmal sehr schwer.
Dafne Schippers (NED / 100m)
Weltmeisterin 2017 & 2015
Es hat sich gezeigt, dass man nicht immer vorn bleibt, wenn man 1- oder 2-mal Gold geholt hat. Aber ich habe demonstriert, dass auch Athleten aus kleineren Ländern wie den Niederlanden vorn mitlaufen können. Nach dem Continental Cup in Ostrava werde ich erst einmal Urlaub machen. Ich fliege nach Sri Lanka.
Caster Semenya (RSA / 800m)
Zweifache Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin
Die Saison war lang, nach den Afrikameisterschaften ist nun die Diamond Trophy mein zweites Ziel. Wenn ich sie gewinne, habe ich in diesem Jahr alles erreicht was möglich war. Ich brauche keine Tempomacher, ich möchte lieber mein eigenes Rennen gestalten, von der Spitze weg. Oft werde ich nach dem Rekord gefragt. Wenn er fällt, dann fällt er, aber ich plane ihn nicht. Zurzeit lege ich den Schwerpunkt noch auf Tempo. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ich mich irgendwann den 1500 m zuwende.
Lea Sprunger (COVA Nyon / 400m Hürden)
Europameisterin 2018
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man als Europameisterin angekündigt wird. Ich möchte diese positive Energie morgen mit an den Start nehmen und werde mein Bestes geben. Den Schweizer Rekord habe ich zwar im Hinterkopf, aber morgen werde ich ihn wohl nicht erreichen. Denn man darf nicht vergessen, dass wir uns am Ende einer strapaziösen Saison befinden. Meine Stärke sind die letzten 150 Meter, weil ich den 15er-Rhythmus halte, während andere da zwischen den Hürden mehr Schritte machen müssen. Das Feld ist stark, da muss man realistisch bleiben. Wenn ich unter den besten Vier lande, wäre dies ein Erfolg. Auf welcher Bahn ich starte ist mir egal. Als Champion musst du auf allen Bahnen laufen können.
Ekaterini Stefanidi (GRE / Stab)
Olympiasiegerin 2016, Weltmeisterin 2017, Europameisterin 2018 & 2016
Natürlich spüre ich, dass von außen eine gewisse Erwartungshaltung an mich herangetragen wird. Aber ich genieße diese Situation, denn ich habe mir diese Position erarbeitet. Ich kämpfe für mich allein, für niemand anderen. Aber ich habe großen Respekt vor den anderen Springerinnen, zum Beispiel Sandi Morris, die sehr explosiv abspringt. Insgesamt haben wir hier in Zürich ein sehr starkes Feld.
Marie-Josée Ta Lou (CIV / 100m)
Zweifache Zweite der Weltmeisterschaften 2017 (100m & 200m)
Die Saison ist sehr viel besser gelaufen, als ich es erwartet habe. Ich habe mich selber gepusht, um so weit wie möglich nach vorn zu kommen. Ich sehe mich nicht nur als Einzelkämpferin, sondern als Repräsentantin Afrikas. Das macht mir Freude. Ich habe mir im letzten Jahr schon vorgenommen, wegen der besonderen Atmosphäre hier wieder dabei zu sein. Aber ich denke auch an die Zeit nach der Saison. Dann reise ich nach Vietnam.
Karsten Warholm (NOR/ 400m Hürden)
Weltmeister 2017, Europameister 2018
2015 habe ich mich entschlossen über die Hürden zu gehen. Ich mochte es schnell zu laufen und ich mochte die Hürden. Ich habe in diesem Jahr einige Flachrennen bestritten, um etwas für meine Schnelligkeit zu tun. Dennoch habe ich mein Ziel über die Hürden nicht aus den Augen verloren: EM-Gold und die Diamond Trophy. Aber: Da sind andere Jungs, die die Trophy auch wollen. Das reizt. Ich mag den Wettkampf, ich möchte immer vorn sein.
Alex Wilson (LAS Old Boys Basel / 200m)
Dritter der Europameisterschaften 2018
Es war für mich eine phänomenale Saison. Vor allem bin ich glücklich, dass ich Teil dieses tollen EM-Finals sein durfte. Auf die Medaille bin ich stolz, auch wenn sie durchaus silbern hätte sein können. Aber so ist das im Sprint eben. Ich habe sehr an der Schnelligkeit gearbeitet und Gewicht verloren. Das sind die Hauptgründe für meine Leistungssteigerung. Jetzt lege ich noch einmal alle Energie in den morgigen Wettkampf. Er findet bei mir zuhause statt. Das Publikum wird mich pushen. Vielleicht geht es unter 20 sec. Zürich hat eine schnelle Bahn, die Atmosphäre ist immer großartig.
Hier die gesamte Medienkonferenz nochmals ansehen:
<iframe frameborder="0" height="315" width="560" src="https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fweltklassezuerich%2Fvideos%2F1099459363554475%2F&show_text=0&width=560" style="border:none;overflow:hidden" scrolling="no" allowtransparency="true" allowfullscreen="true"></iframe>