„Wir haben wieder alles unternommen, um aus Weltklasse Zürich 2012 etwas ganz Besonderes zu machen“, erklärt Meetingdirektor Patrick K. Magyar. „Seit 2004 ist unser Anlass ununterbrochen das bestbesetzte Leichtathletik-Meeting der Welt. Eine Prognose des Statistik-Anbieters All-Athletics.com zeigt, dass wir diese Position wohl auch in diesem Jahr behaupten können.“ Und in der Tat fördert der Blick auf die Athletenfelder schon fast atemberaubende Statistiken zu Tage: Die in Zürich startenden Sportler haben an den drei letzten grossen Meisterschaften 64 Olympia-Medaillen (ohne Staffeln 47), 44 WM-Medaillen (ohne Staffeln 30) und 30 EM-Medaillen (ohne Staffeln 25) gewonnen (Stand: 29. August 09:00 Uhr).
Die 17 Entscheidungen im Hauptprogramm sowie die zwei Kugelstoss-Wettkämpfe vom Mittwochabend im Zürcher Hauptbahnhof weisen meist Olympiafinal-Niveau auf, oder sind in einigen Fällen gar noch besser besetzt als in London. Vor allem die starken jamaikanischen Sprinter und die afrikanischen Läufer, deren Zahl bei Olympia auf drei pro Land und Disziplin beschränkt ist, heben die Qualität der Felder noch zusätzlich. Kommt dazu, dass Weltklasse Zürich 2012 sehr gut im Wettkampfkalender positioniert ist. Die besten Athletinnen und Athleten hatten genügend Zeit, um sich von Olympia zu erholen.
Rudisha mit Tempolauf
Das gilt besonders für David Rudisha (KEN). Der 800-m-Weltrekordhalter Rudisha hat sich seit seinem historischen Weltrekordlauf bei Olympia intensiv in seiner Trainingsbasis in Tübingen (GER) auf Weltklasse Zürich vorbereitet – seinem einzigen Nach-Olympia-Start. Der Auftritt des 23-jährigen kenianischen Ausnahmeläufers dürfte einer der grossen Höhepunkte von Weltklasse Zürich 2012 werden.
Ganz gezielt bereitet sich auch Félix Sánchez (DOM) auf sein Rennen über die 400 m Hürden in Zürich vor. Seit einer Woche trainiert der Olympiasieger in der Limmatstadt. Denn er will sich an seinem 35. Geburtstag gleich selbst ein ganz besonderes Geschenk machen: den 5. Sieg im Letzigrund.
Sprinter im Fokus
Besonders im Fokus stehen natürlich auch in Zürich die Sprints. Das 100-m-Rennen der Frauen mit den Olympia-Siegerinnen Shelly-Ann Fraser-Pryce (100 m/JAM) und Allyson Felix (200 m/USA) sowie Weltmeisterin Carmelita Jeter (100 m/USA) ist ebenso hochkarätig besetzt wie die beiden Männer-Entscheidungen über 100 m und 200 m. Im 100-m-Feld wird Weltmeister und Vorjahressieger Yohan Blake (JAM) unter anderem von den US-Stars Tyson Gay und Ryan Bailey sowie Europameister Christophe Lemaitre (FRA) gefordert. Über 200 m bekommt es Superstar Usain Bolt (JAM) mit nicht weniger als fünf Gegnern zu tun, die in diesem Jahr bereits unter 20 Sekunden gelaufen sind – darunter Olympia-Bronzemedaillengewinner Warren Weir (JAM) und Luzern-Sieger Jason Young (JAM).
Und auch der Langsprint hat es in sich. 400-m-Olympiasiegerin Sanya Richards-Ross (USA) tritt gegen sechs ihrer Finalgegnerinnen von London sowie die 400-m-Hürden-Olympiasiegerin Natalya Antyukh (RUS) an.
Weltklasse Zürich im HB: Kugelstoss-Finals der Samsung Diamond League
Den Auftakt der technischen Disziplinen bilden am Vorabend des eigentlichen Meetings die Kugelstoss-Finals der Samsung Diamond League im Zürcher Hauptbahnhof. In einem eigens dafür gebauten Mini-Stadion startet die fast komplette Weltelite der Männer und Frauen am Mittwoch ab 17:30 Uhr (kostenlose Stehplätze vorhanden). Die beiden Olympiasieger Valerie Adams (NZL) und Tomasz Majewski (POL) sowie Weltmeister David Storl (GER) führen dabei die Teilnehmerfelder an. Mit dabei im „Konzert der Grossen“ ist auch die Schweizer Nachwuchshoffnung Gregori Ott (OB Basel). Im letzten Jahr erzielte er mit 20,00 m einen hochkarätigen Schweizer U18-Rekord mit der 5-Kilogramm-Kugel. Heuer misst er sich an seinem eigenen U20-Rekord (17,51 m) mit dem 6 Kilogramm schweren Gerät. Vor den hochklassigen Wettkämpfen in der eigens für diesen Event erstellten Kugelstoss-Arena haben Passanten die Möglichkeit, sich beim „Kugelstossen für jedermann“ zu versuchen.
Doch auch die technischen Disziplinen im Stadion haben es in sich. Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie (FRA) tritt gegen die neun Nächstbesten der Weltbestenliste an. Im Hochsprung starten die sechs besten Springer der Welt, angeführt von Olympiasieger Ivan Ukhov (RUS) und Weltmeister Jesse Williams (USA). Und im Diskuswerfen möchte Europameisterin und Olympiasiegerin Sandra Perkovic (CRO) den aus dem Jahr 1975 stammenden ältesten Meetingrekord brechen.
Schweizer: Pusterla, Wilson, Hochuli und die Staffel im Hauptprogramm
Im Weitsprung will Schweizer Rekordhalterin Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) ihre starke Serie in Zürich fortsetzen. In den letzten beiden Jahren glänzte die Tessinerin mit den Rängen 3 und 4 in den Zürcher Weltklasse-Feldern. Die EM-Finalistin von Helsinki tritt erneut gegen die versammelte Weltspitze an. Im Hauptprogramm am Start sind auch Schweizer Meister Alexander Hochuli (LC Zürich) im Dreisprung und Olympiahalbfinalist Alex Wilson (OB Basel) über 200 m. Wilson wird kurz nach seinem Einsatz über die halbe Bahnrunde auch mit der 4x100-m-Staffel antreten und will für ein weiteres Schweizer Staffel-Highlight bei der sogenannten Zürich Trophy sorgen. Voraussichtlich tritt die Schweiz in jener Besetzung an, in welcher die Sprinter in Helsinki auf den starken 5. EM-Rang gelaufen sind (Alex Wilson, Marc Schneeberger, Reto Amaru Schenkel und Rolf Malcolm Fongué).
Weltklasse Zürich bietet aber gerade im Vorprogramm noch zahlreichen weiteren, vorwiegend jungen Schweizer Athletinnen und Athleten eine Startgelegenheit. So starten die Olympiateilnehmerinnen der Schweizer Frauen-Sprintstaffel (Michelle Cueni, Mujinga Kambundji, Lea Sprunger, Ellen Sprunger) alle in einer nationalen 200-m-Serie. Junioren-Vize-Weltmeisterin Noemi Zbären (100 m Hürden) führt das Schweizer Team in der Young Diamond’s Challenge an, einem Mini-U23-Länderkampf mit vier Disziplinen.
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27 August, 2012