Bei seinem fünften Start im Rahmen von Weltklasse Zürich strebt der Olympiasieger und Weltrekordhalter den dritten Sieg nach 2007 und 2009 an. Es wäre ein versöhnliches Ende einer schwierigen, in Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit aber unglaublichen Comeback-Saison.
Es braucht schon viel Mut und wohl noch mehr Leidenschaft, Wettkämpfe auf allerhöchstem Niveau zu bestreiten, im Wissen, dass man noch nicht 100 Prozent fit ist. Umso mehr, als „King David“ bis vor zwei Jahren aufgrund seiner Dominanz und Frontläufe als fast unschlagbar galt. „Im Moment bin ich bei 85, vielleicht 90 Prozent meines Leistungsvermögens angelangt. Durch meine Knieverletzung habe ich viele wichtige Einheiten verpasst und konnte das geordnete Training erst im März wieder aufnehmen“, begründet Rudisha seinen Formrückstand.
Trotz kurzer Vorbereitungszeit entschied der 26-jährige Massai zusammen mit Coach Brother Colm O’Connell, sich 2014 der Konkurrenz zu stellen und die Rennen als Teil seines Aufbauprogramms zu nutzen, sei es im Rahmen der IAAF Diamond League, wo er die Meetings in New York und Glasgow für sich entschied, wie auch an den Commonwealth Games in Glasgow, wo er hinter dem Olympiazweiten Nijel Amos (BOT) Platz 2 belegte. „Solange ich weiss, warum ich verliere, kann ich damit leben. Obwohl nicht in Topform, bin ich in der Lage, mit den Besten meiner Disziplin mitzuhalten. Das macht mich glücklich – gerade im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr. Schliesslich ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder zur alten Stärke finde.“
Zuvor steht indes das Diamond-League-Finale im Zürcher Letzigrund an. Fünf Athleten dürfen sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen, darunter Rudisha selbst. Nach der Niederlage vor zwei Jahren gegen Mohammed Aman (ETH) hat der „Track Master“ noch eine Rechnung offen: „Weltklasse Zürich ist mein letztes Rennen in diesem Jahr. Es wäre schön, wenn ich die Saison mit der Diamond Trophy beenden könnte. Primär zählt der Sieg. Ich erwarte deshalb kein wahnsinnig schnelles Rennen, doch in Zukunft will ich auch wieder für schnelle Zeiten sorgen.“
26 August, 2014