Die 16 Diamond League-Disziplinen
(Stand: 1. September 2016 / 10 Uhr)
Männer:
100 m
Afrikameister Ben Youssef Meité (Elfenbeinküste) greift nach dem Gewinn der Diamond Trophy und damit dem prestigeträchtigsten Erfolg in seiner bisherigen Karriere. Der 29-Jährige durchbrach in diesem Jahr zum ersten Mal die Schallmauer von zehn Sekunden und das bei gleich fünf Rennen. Mit 16 Zählern bringt er die meisten Punkte im Diamond Race mit nach Zürich, gefolgt von Michael Rodgers (USA; 13) und Europameister Churandy Martina (Niederlande; 8). Doch Vorsicht: Mit zwei weiteren Athleten muss man ganz besonders rechnen. Nicht zuletzt lauert mit Ex-Weltrekordler und Staffel-Olympiasieger Asafa Powell ein klangvoller Name auf seine Chance. Der Jamaikaner lief zuletzt als Sieger in Lausanne 9,96 Sekunden und könnte damit auch in Zürich wieder auftrumpfen. Auf die Diamond Trophy, die er bereits 2011 einheimste, hat auch er noch eine theoretische Chance. Ins Feld der Flachsprint-Spezialisten mischt sich mit dem Jamaikaner Omar McLeod der Hürden-Olympiasieger. Er lief in diesem Jahr die 100 Meter auch schon unter zehn Sekunden. Es wird spannend, wie er sich in dem Feld schlagen wird.
400 m
LaShawn Merritt kann zum dritten Mal nach 2013 und 2014 das Diamond Race gewinnen. Der Olympia-Dritte von Rio hat in diesem Jahr in der Diamond League geglänzt: Drei Starts, drei Siege. Somit geht er auch in Zürich als Top-Favorit an den Start. Der Olympia-Siebte Bralon Taplin (Grenada) macht sich ebenso auf die Jagd nach dem US-Amerikaner wie Isaac Makwala (Botswana), der sich rechnerisch trotz zwölf Punkten Rückstand noch Hoffnungen auf die Diamond Trophy machen darf. Mit dem Briten Martyn Rooney und dem Tschechen Pavel Maslak sind auch der Europameister und Hallen-Europameister am Start.
5000 m
Die 5.000 Meter versprechen ein sehr interessantes Rennen. Im Kampf um die Diamond Trophy haben die Äthiopier Muktar Edris (30 Punkte) und Yomif Kejelcha (22) die besten Karten. Vor allem mit Yomif Kejelcha, der schon letztes Jahr das Diamond Race für sich entscheiden konnte, muss man wieder rechnen: Der 19-Jährige gewann am Samstag beim Diamond League-Meeting in Paris die 3.000 Meter in einem neuen U20-Weltrekord von 7:28,19 Minuten. Doch die beiden müssen wachsam sein: Nicht nur der Olympia-Zweite Paul Chelimo (USA) und der Olympia-Dritte Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) sind in Zürich mit dabei, sondern auch der Olympia-Zweite über 3.000 Meter Steeple, Evan Jager (USA), sowie der Olympia-Zweite über 10.000 Meter, Paul Tanui (Kenia). Mit 41 Jahren wird sich in dem Rennen mit Bernard Lagat (USA) ein klangvoller Name von den Fans im Letzigrund-Stadion verabschieden.
400 m Hürden
Der Schweizer Hürdenstar Kariem Hussein ist einer von drei Europäern im Feld. Im Vorjahr riss der EM-Dritte mit seinem Sieg im heimischen Letzigrund das Publikum von den Sitzen. Fünf der acht Olympia-Finalisten sind neben ihm am Start. An der Spitze dieser erlesenen Liste stehen Olympiasieger Kerron Clement (USA), der auch das Diamond Race anführt, und der Olympia-Zweite Boniface Tumuti (Kenia). Hoffnungen auf die Diamond Trophy darf sich vor allem auch der Olympia-Dritte von 2012, Javier Culson (Puerto Rico), machen. Er hat nur sechs Zähler Rückstand auf Kerron Clement und wird nach seiner Fehlstart-Disqualifikation bei Olympia sicher auch auf Wiedergutmachung aus sein.
Stabhochsprung
Für Weltrekordhalter Renaud Lavillenie bietet sich in Zürich die Chance zur Olympiarevanche. Der Franzose bekommt es im Letzigrund zum ersten Mal nach Platz zwei in Rio mit dem Olympiasieger Thiago Braz (Brasilien), der mit 6,03 Metern auch der Saisonbeste ist, zu tun. Der Olympia-Dritte Sam Kendricks (USA) sowie Piotr Lisek (Polen) und Jan Kudlicka (Tschechische Republik) komplettieren die Liste mit den fünf Erstplatzierten von Rio. Mit dabei ist auch Europameister Robert Sobera (Polen). In der Punktewertung des Diamond Race liegt Renaud Lavillenie bereits uneinholbar in Front. Der Franzose kann in Zürich damit zum siebten Mal die Diamond Trophy im Stabhochsprung in Empfang nehmen. Er ist der einzige Athlet, der in allen sieben Jahren Diamond League das Diamond Race für sich entschieden hat.
Dreisprung
Olympiasieger und Weltmeister Christian Taylor bestimmte in dieser Saison das Diamond Race im Dreisprung. Viermal war der US-Amerikaner am Start, viermal gewann er auch. Macht 40 Punkte. Damit liegt der 26-Jährige voll auf Kurs, zum fünften Mal in Folge die Diamond Trophy zu gewinnen. Alles andere als ein Sieg von Christian Taylor, der in diesem Jahr vier Wettkämpfe mit Weiten von mehr als 17,50 Meter abgeliefert hat und mit 17,86 Metern auch die Weltjahresbestenliste anführt, wäre eine faustdicke Überraschung. Paris-Sieger Chris Carter (USA) und der Kubaner Alexis Copello sind hinter Christian Taylor am stärksten einzuschätzen. Mit dem erst 20 Jahren alten Deutschen Max Hess gibt ein grosses Dreisprung-Talent das Zürich-Debüt. Deutlich mehr Erfahrung bringt der WM-Dritte Nelson Evora (Portugal) mit.
Kugelstossen
Das Kugelstoss-Feld könnte hochkarätiger nicht sein. Angeführt von Olympiasieger Ryan Crouser (USA), Joe Kovacs (USA) und Tom Walsh (Neuseeland) sind die Top 7 der Olympischen Spiele von Rio mit dabei. Zum Feld gehört mit David Storl (Deutschland) auch der Europameister. In seiner letzten Saison befindet sich der London-Olympiasieger Tomasz Majewski. Ihm wird in seiner polnischen Heimat mit Konrad Bukowiecki der U20-Weltrekordler und U20-Weltmeister in den Fussstapfen folgen, der in Zürich auch sein Talent unter Beweis stellt.
Speerwerfen
Vor zwei Jahren kam Thomas Röhler als Aussenseiter nach Zürich und gewann mit seinem Sieg sensationell die Diamond Trophy. Jetzt kehrt der Deutsche als Olympiasieger, Weltjahresbester (91,28 m) und Führender des Diamond Races zurück. Aber es ist spannend: 34 Punkte hat Thomas Röhler bereits auf dem Konto, ihm sitzt vor allem der Tscheche Jakub Vadlejch (30) im Nacken, der sich bei den Meetings in London und Paris behaupten konnte. Das Speerwurf-Feld mit fünf der besten Acht von Olympia hat aber auch darüber hinaus eine ganze Menge zu bieten: London-Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago), Europameister Zigismunds Sirmais (Lettland) und der WM-Dritte Tero Pitkämäki (Finnland), der im letzten Jahr das Diamond Race gewonnen hatte, sind auch mit dabei.
Frauen:
200 m
Vier der besten Sprinterinnen aller Zeiten und die Olympiasiegerinnen der letzten vier Spiele über 200 Meter, dieses Rennen hat es in sich. Die frischgebackene Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika) muss sich der Olympia-Zweiten und Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande) stellen. Doch damit nicht genug, denn die London-Olympiasiegerin auf dieser Strecke, Allyson Felix (USA), ist genauso mit dabei wie Veronica Campbell-Brown (Jamaika), die 2004 und 2008 Olympia-Gold gewann. Dazu kommen Europameisterin Dina Asher-Smith (Grossbritannien) und die Schweizer Rekordhalterin Mujinga Kambundji, EM-Dritte über 100 Meter. Im Diamond Race ist Dafne Schippers bereits uneinholbar in Front.
800 m
Selina Büchel gegen alle acht Olympia-Finalistinnen von Rio und Vorjahressiegerin Eunice Sum (Kenia)! Auf den zwei Stadionrunden wird es im Stadion Letzigrund besonders heiss, auch gerade aus Sicht der Schweizer Hallen-Europameisterin. Selina Büchel, die das Olympia-Finale als Neuntbeste nur knapp verpasst hatte, kann sich mit der gesamten Weltspitze messen. Diese ist in Zürich mit der Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika), der Olympia-Zweiten Francine Niyonsaba (Burundi), der Olympia-Dritten Margaret Wambui (Kenia), Weltmeisterin Maryna Arzamasova (Weissrussland) und Europameisterin Nataliya Pryshchepa (Ukraine) geballt vertreten. Caster Semenya und Francine Niyonsaba sind es, die das Diamond Race unter sich ausmachen werden. Caster Semenya führt dort mit 40 Punkten nur knapp um zwei Zähler vor Francine Niyonsaba.
1500 m
Was für ein erlesenes Feld. Die Top 11 aus dem Diamond Race und neun der Top 10 des Olympia-Finales haben sich für „Weltklasse Zürich“ angesagt. Als Favoritin geht die Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia) ins Rennen. Die 22-Jährige konnte bei vier Diamond League-Starts in diesem Sommer dreimal siegen, zuletzt musste sie sich in Paris aber Laura Muir geschlagen geben. Die Britin wartete mit einem neuen britischen Rekord und einer Weltjahresbestleistung von 3:55,22 Minuten auf. Damit kann sie zum hochkarätigen Diamond League-Finale auch Faith Kipyegon bei acht Punkten Rückstand noch einmal den Kampf ansagen und auf die Diamond Trophy hoffen. Zum hochkarätigen Feld zählt neben der Olympia-Dritten Jenny Simpson (USA) mit der Kenianerin Hellen Obiri auch die Olympia-Zweite über 5.000 Meter und mit Angelika Cichocka (Polen) die Europameisterin. Auch die letztjährige Diamond Race-Gewinnerin Sifan Hassan (Niederlande) ist in Zürich dabei.
100 m Hürden
Die Diamond League ist ihr Revier. Während Kendra Harrison mit ihrer einzigen Niederlage in dieser Saison die Olympia-Qualifikation verpasste, trumpfte die US-Amerikanerin in der Königsklasse der Leichtathletik mit fünf Meetingsiegen auf. In London eilte die nur 1,63 Meter grosse Athletin mit ihrer beeindruckenden Hürdentechnik sogar zu einem neuen Weltrekord (12,20 sec). Bei ihrer Zürich-Premiere geht sie als die grosse Favoritin an den Start, das Diamond Race führt Kendra Harrison mit 50 Punkten überlegen an. Peking-Olympiasiegerin Dawn Harper-Nelson (USA), die in den letzten vier Jahren das Diamond Race gewonnen hatte, sowie die Vize-Weltmeisterin und Europameisterin Cindy Roleder (Deutschland) sind weitere klangvolle Namen im Hürdenfeld.
3000 m Steeple
Mit ihrem Fabel-Weltrekord in Paris (8:52,78 min) setzte Steeple-Olympiasiegerin Ruth Jebet weit mehr als nur einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere. Für das Rennen bei „Weltklasse Zürich“ drängt sich nun die Frage auf, wie schnell es nach diesem Husarenstück im Letzigrund mit Unterstützung der WM-Neunten Stephanie Garcia (USA) als Pacemakerin werden kann. Fest steht, dass die Läuferin aus Bahrain die Möglichkeit hat, mit dem Gewinn der Diamond Trophy ihre starke Saison zu krönen. In die Quere könnte ihr dabei vor allem noch die Olympia-Zweite und Weltmeisterin Hyvin Kiyeng kommen. Die Kenianerin hat nur vier Punkte Rückstand. Emma Coburn (USA), Beatrice Chepkoech (Kenia) und Sofia Assefa (Äthiopien) komplettieren die Top 5 von Rio, die in Zürich mit dabei sein werden.
Hochsprung
Mit 37 Jahren erlebt die Spanierin Ruth Beitia ihren zweiten Frühling. Sie flog zuerst in Amsterdam zum EM-Gold und dann in Rio zum Olympiasieg. Daneben gewann sie bei fünf Starts in der Diamond League viermal. In Zürich trifft sie jetzt auf ein erlesenes Feld, das ausschliesslich aus Olympia-Finalistinnen besteht, darunter die Olympia-Zweite Mirela Demireva (Bulgarien). Im Diamond Race hat die Olympia-Sechste Levern Spencer (Santa Lucia) noch die rechnerische Chance, an Ruth Beitia vorbeizuziehen.
Weitsprung
Mit Olympiasiegerin Tianna Bartoletta (USA), Brittney Reese (USA) und Ivana Spanovic (Serbien) gehen die drei Olympiamedaillengewinnerinnen von Rio in Zürich auf Weitenjagd. Eine weitere Athletin, die in diesem Sommer über die magischen sieben Meter hinausgeflogen ist, ist die Deutsche Sosthene Moguenara. Mit der Vize-Weltmeisterin Shara Proctor und der Vize-Europameisterin Jazmin Sawyers werten zwei Britinnen das starke Feld noch zusätzlich auf. Das Diamond Race dominiert Europameisterin Ivana Spanovic. Die 26-Jährige war bei allen bisherigen sechs Meetings am Start und setzte sich mit fünf Siegen und einem zweiten Platz in Szene. Mit 56 Punkten liegt sie in der Punktewertung uneinholbar in Führung.
Diskuswerfen
Sechs Starts, sechs Siege - damit die Maximalausbeute von 60 Punkten! Sandra Perkovic ist die herausragende Athletin dieser Diamond League-Saison. Entsprechend liegt die Kroatin, die in diesem Jahr noch ungeschlagen ist, uneinholbar in Front, so dass sie die Diamond Trophy zum fünften Mal in Folge in Empfang nehmen kann. An das Stadion Letzigrund hat sie beste Erinnerungen, dort wurde sie 2014 mit ihrem Landesrekord von 71,08 Metern Europameisterin. Ausserdem gewann sie auch 2012 und 2014 den Wettkampf bei „Weltklasse Zürich“. Behält sie als haushohe Favoritin auch diesmal die weisse Weste? Mit der Französin Melina Robert-Michon und der kubanischen Weltmeisterin Denia Caballero sind in Zürich die beiden weiteren Olympia-Medaillengewinnerinnen von Rio als stärkste Gegnerinnen mit dabei. Aus der Werfer-Nation Deutschland kommen Vize-Europameisterin Julia Fischer, die EM-Dritte Shanice Craft und die WM-Dritte Nadine Müller nach Zürich.
Die Zusatzdisziplinen
400 m Hürden Frauen
Als Europameisterin stürmte die Dänin Sara Slott Petersen bei den Olympischen Spielen in Rio zu Silber. Damit geht sie in Zürich in einem Feld mit sechs Europäerinnen als eindeutige Favoritin an den Start. Mit dabei sind auch die weiteren EM-Medaillengewinnerinnen Joanna Linkiewicz (Polen) und Lea Sprunger (Schweiz) sowie die britische Olympia-Finalistin Eilidh Doyle und last but not least Vize-Weltmeisterin Shamier Little (USA).
4x100 m Frauen
Die Schweizer Sprinterinnen, die im Juli bei der EM in Amsterdam den Schweizer Rekord auf 42,87 Sekunden steigerten, bekommen es als Schlusspunkt von „Weltklasse Zürich“ mit vier Nationen zu tun, die bei den Olympischen Spielen im Finale standen. Entsprechend stark werden die US-Amerikanerinnen und Jamaikanerinnen erwartet. Die deutsche Staffel reist mit Platz vier von Rio nach Zürich. Die Ukrainerinnen landeten dort auf Rang sechs.
Stabhochsprung Frauen (am 31. August im Hauptbahnhof)
<link http: zurich.diamondleague.com news news-artikel detail nicole-buechler-fordert-im-hauptbahnhof-die-olympiasiegerin>Mehr dazu in unserer ausführlichen Vorschau zu diesem Event