Noch sind die Erinnerungen an die EM frisch. Die beiden britischen Sprinter dominierten dort die Kurzstrecken und holten Gold über 100 m (Dasaolu), 200 m und 4x100 m (Gemili). Ausserdem liess letzterer bei widrigen Bedingungen mit einer Spitzenzeit von 19,98 aufhorchen.
Nun weilen beide wieder in Zürich und wollen beweisen, dass sie sich von ihren Einsätzen mit dem „Team GB“ gut erholt haben. „Wenn ich antrete, dann bin ich immer frisch. Mein Coach schafft es stets, mich fit zu kriegen“, sagt Gemili dazu. Das werden sie auch sein müssen, wartet auf sie doch starke internationale Konkurrenz. Darunter beispielsweise Tyson Gay (USA) oder Asafa Powell (JAM). „Es sind sehr gute Athleten am Start. Ich werde versuchen, mich inmitten dieser zu behaupten“, so Gemili weiter. Dasaolu wird sich auf sein gutes Team verlassen: „Seit 2012 habe ich mit Steven Fudge einen neuen Coach. Dank dem von ihm aufgebauten Team bleibe ich fit und gesund.“
Dafne Schippers ist vielseitig begabt. Vor dieser Saison war sie vor allem als nationale Rekordhalterin Hollands und WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin im Siebenkampf bekannt. 2014 katapultierte sie sich mitten in die Sprint-Weltspitze. Ihre persönliche Bestzeit senkte sie auf 11,03 (100 m) und 22,03 (200 m). Auch die holländischen Rekorde. Gekrönt hat sie ihre Saison mit den europäischen Titelgewinnen auf beiden Sprint-Distanzen. Wer nun denkt, das sei das Ende ihrer Karriere als Mehrkämpferin, liegt falsch. „Auch nach der EM habe ich alle Disziplinen trainiert. Im nächsten Mai werde ich in Götzis wieder am Start stehen.“ Zunächst steht aber ein weiterer Auftritt in Zürich bevor, wofür sie sich mit einigen ruhigen Tagen in Italien vorbereitet hat. „Ich war nur einen Tag in Holland. Aber ich fühle mich gut.“ Über 100 m wird Schippers gegen nicht weniger als drei Athletinnen, die in diesem Jahr bereits unter 11 Sekunden gelaufen sind, antreten.
Sie war bei der EM für das Highlight in den Wurf-Disziplinen besorgt: Sandra Perkovic. Die Kroatin stellte bei ihrem Gold-Wurf die einzige Jahresweltbestleistung auf. Die 71,08 waren gleichzeitig kroatischer Rekord. Damit dürfte sie bei Weltklasse Zürich unter normalen Umständen kaum zu schlagen sein. Die Bestleistung ihrer grössten Konkurrentin, Dani Samuels (AUS) liegt über drei Meter hinter ihrem Rekord (67,99). Das Letzigrund-Stadion mag sie auf jeden Fall. „Die Atmosphäre ist toll, das Wetter stimmt, es gibt keinen Wind und der Ring ist perfekt für mich. Ich hoffe, dass es sonnig wird und dass mich die Mädels zu 71 m pushen.“
27 August, 2014