„Be as loud as you want“, lautete zwischendurch die Botschaft der Olympia-Zweiten Sandi Morris für das Publikum, als es in die entscheidende Phase ging. Die Zuschauer gingen begeistert mit bei dem Dreikampf zwischen der US-Amerikanerin, der Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland) und der starken Britin Holly Bradshaw, die sich nach 4,76 Metern erst bei 4,81 Metern ihre ersten Fehlversuche leistete.
Das reichte für den Sieg. Sandi Morris hatte auch 4,76 Meter auf Anhieb gemeistert, sich aber bei 4,71 Metern einen Fehlversuch eingehandelt. „Das ist mein bester Wettkampf in diesem Jahr. Es war am Ende sehr knapp“, stellte Holly Bradshaw zufrieden fest, „es war grossartig, hier gegen die anderen Athletinnen zu springen. Es herrschte eine sehr, sehr gute Stimmung hier. Es war etwas ganz Besonderes.“
Die Favoritin Ekaterini Stefanidi musste sich mit 4,71 Metern und Platz drei zufrieden geben. Nachdem sie die 4,76 Meter ausgelassen hatte, waren 4,81 Meter für die Griechin an diesem Abend zu hoch. „Es war für mich nicht so einfach, mich vom Stadion auf den Anlauf dieser Arena umzustellen“, sagte Ekaterini Stefanidi, die unter dem Publikum auch einige Landsleute ausmachte.
Eine Stimmung im HB, die beflügelt
Hinter diesem starken Trio reihten sich auf den Plätzen vier und fünf die Slowenin Tina Sutej und die Tschechin Jirina Ptacnikova (beide 4,51 m) ein.
Die Vize-Europameisterin Lisa Ryzih nahm diese Höhe ebenfalls, aber erst im zweiten Versuch. Deshalb landete sie auf Rang sechs. Die Deutsche war beeindruckt von der Lautstärke der Zuschauer: „Ich habe selten das Publikum so sehr am Anlauf gehört. Hier hörst du die Leute schreien. Das beflügelt einen, deshalb wollte ich schon eine bessere Leistung zeigen.“
Platz sieben für Angelica Moser
Für die Schweizerin Angelica Moser war bei 4,51 Metern Endstation, nachdem sie zuvor 4,21 Meter im zweiten und 4,36 Meter im ersten Anlauf gemeistert hatte. „Es ist schade, der erste Versuch war nicht so schlecht. Ich habe die Sprünge nicht ganz durchgezogen“, sagte die U20-Weltmeisterin nach ihrem Aus.
Hinter Angelica Moser reihte sich Martina Strutz mit 4,36 Metern aus dem zweiten Versuch auf Rang acht ein. Die Deutsche Meisterin ärgerte sich zwar, dass es nicht höher hinaus ging, war aber vor allem von der Atmosphäre in der Arena begeistert.
„Hier brennt der Platz“
„Das ist eine mega Stimmung, hier brennt der Platz. Ich bin froh und dankbar, dass ich hier springen durfte. Diese Stimmung macht noch heisser als im Stadion. Die Zuschauer sind nah, das pusht“, sagte die 34-Jährige, die in ihrer Karriere schon viele Wettkampforte gesehen hat.
Für die zweite Schweizerin im Feld, Nicole Büchler, lief es nicht nach Wunsch. Sie musste den Hauptbahnhof ohne gültigen Versuch verlassen. Die Olympia-Sechste scheiterte dreimal an ihrer Einstiegshöhe von 4,51 Metern. „Das ist megaschade“, stellte Nicole Büchler fest.
Maskottchen Cooly springt Weltrekord
Vor dem Wettkampf hatte Maskottchen Cooly die Stimmung angeheizt. Erst egalisierte er seinen eigenen Weltrekord aus dem letzten Jahr mit 3,10 Meter, danach legte er noch 3,20 und 3,30 Meter jeweils im ersten Versuch nach. Zur Belohnung gab es Standing Ovations von der Tribüne.
Diese sind auch für den Donnerstagabend wieder vorprogrammiert. Dann geht es im Stadion Letzigrund beim Diamond League-Final in 16 Disziplinen um die Diamond Trophy.
Video vom Weltrekord:
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