Dass er diese nicht zu fürchten braucht, hat dem 26-Jährigen die letzte Saison gezeigt. Zum Saisonausklang beim Continental-Cup in Marrakesch (Marokko) musste er sich nur dem Südafrikaner Cornel Fredericks geschlagen geben.
Mit einer Zeit von 48,47 Sekunden hatte er dort seine Bestzeit zum fünften Mal in einem Sommer gesteigert. Im ganzen Saisonverlauf waren weltweit nur drei andere Hürdenläufer noch stärker unterwegs. Damit gehört er zur Weltelite.
Kariem Hussein als Schweizer Star in den Letzigrund
Doch jetzt geht es für <link http: de.wikipedia.org wiki kariem_hussein external link in new>Kariem Hussein, dessen Vater Ägypter ist, von vorne los. Die Weltmeisterschaft in Peking (China) ruft im August, gefolgt vom Diamond League-Finale bei „Weltklasse Zürich“. Dort wird er in den absoluten Mittelpunkt rücken, soviel ist jetzt schon sicher.
„Wir werden Kariem schon auf dem Einlaufplatz oder im Callroom begleiten, ihn ins Stadion projizieren, seinen Einmarsch zelebrieren und ihn nach dem Rennen sofort über den Stadionlautsprecher interviewen“, kündigte Andreas Hediger, der Co-Direktor des hochkarätigen Meetings, bereits an.
Kariem Hussein bleibt trotz des ganzen Trubels cool. Er weiß selbst am besten, was er will: Noch besser werden! „Ich bin überzeugt, meinen Weg in Richtung Weltspitze fortzusetzen“, sagte der Thurgauer vor der neuen Freiluftsaison 2015. Dabei kann er mit dem EM-Titel in der Tasche, der gewonnenen Erfahrung und seiner bereits erreichten Leistungsentwicklung die neuen Aufgaben mit Rückenwind angehen.
Lockerheit und neue Trainingsreize
Das bedeutet auch weniger Druck. Entsprechend fühle er sich „etwas lockerer“. Dazu sagte er im Interview mit der <link http: www.limmattalerzeitung.ch sport kariem-hussein-ich-finde-es-cool-anders-zu-heissen-129099488 external link in new>Aargauer Zeitung: „Ich habe lieber mal etwas erreicht und muss jetzt mit dem Druck umgehen als umgekehrt.“
Dazu kommen neue Trainingsreize und positive Vorzeichen, die ihm und seinem Trainer Flavio Zberg viel Hoffnung für die neuen Aufgaben machen. Diese will er mit Bedacht ansteuern. Der Weg ist etwas modifiziert, der Plan 2015 weniger voll.
Kariem Hussein will ins WM-Finale
Das soll den Weg bereiten für das große Ziel, den Finaleinzug bei der WM in Peking. Er weiß, dass es das Schwierigste ist, die Runde der besten Acht zu erreichen, dann könne „alles passieren“. Dabei ist träumen erlaubt, umso mehr aufgrund seiner ägyptischen Wurzeln und südländischen Mentalität. So gibt es ihn durchaus, den Traum einmal Weltmeister zu werden.
Von der WM in Peking geht es Ende August dann direkt weiter zu „Weltklasse Zürich“ und man darf schon jetzt davon ausgehen, dass ihm seine Fans im heimischen Letzigrund einen phänomenalen Empfang bereiten und an diesem Abend des 3. September die Emotionen nicht zu kurz kommen werden. Im letzten Jahr hatte er beim Diamond League-Finale in Zürich als Vierter überzeugt, vielleicht ist diesmal sogar noch mehr drin.
Alte Erinnerungen von Kariem Hussein
Die Erinnerungen von Kariem Hussein an das berühmte Stadion sind übrigens schon etwas älter. In seinem erst vierten Rennen über 400 Meter Hürden überhaupt war er dort 2009 Zweiter bei den Schweizer Meisterschaften geworden. Damals war es ein erster Fingerzeig, nachdem er erst kurz vorher die Fußballschuhe in die Ecke gestellt hatte.
„Ich dachte eigentlich, dass ich es nur mal ein halbes Jahr machen würde, um zu schauen, wie es ist“, erinnerte sich Kariem Hussein an seine erste Zeit in der Leichtathletik. Doch schon bald hatte er selbst das Ziel, dass er international mitmischen will. Aber doch ahnte niemand, dass aus ihm tatsächlich der aktuelle Top-Star der <link http: www.swiss-starters.ch uebersicht-athleten kariem-hussein external link in new>Schweizer Leichtathletik werden würde. Ein Mann für Zürich!
Dass es Kariem Hussein bereits so weit gebracht hat, ist umso bemerkenswerter, da er neben dem Leistungssport auch noch ein Medizinstudium vorantreibt. 2017 will er es abschließen. Schließlich hat er auch dort ein klares Ziel: Er möchte Arzt werden. „Es ist der einzige Job, bei dem ich mir vorstellen kann, ihn ein Leben lang zu machen.“ Inspiriert hat ihn dabei die Arbeit seines Vaters als Osteopath.
Bis zum Winter steht nun allerdings zunächst der Sport wieder absolut im Vordergrund. Die Weltmeisterschaft und „Weltklasse Zürich“ rufen für Kariem Hussein. Neue Top-Zeiten, damit den Platz in der Weltspitze zu behaupten und ihn mit dem WM-Finale zu untermauern, das sind die größten Ziele.
Video: Kariem Husseins Goldlauf an der EM in Zürich:
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Kariem Hussein im Portrait
Disziplin: 400 m Hürden
Geburtsdatum: 4. Januar 1989
Geburtsort: Münsterlingen
Größe: 1,91 m
Gewicht: 76 kg
Beruf: Medizinstudent
Verein: LC Zürich
Trainer: Flavio Zberg
Größter Erfolg: Europameister 2014
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Leistungsentwicklung 400 m Hürden:
2009 – 52,33 sec
2010 – 51,64 sec
2011 – 51,09 sec
2012 – 49,61 sec
2013 – 49,78 sec
2014 – 48,47 sec
Starts bei Weltklasse Zürich:
8. September 2011 – 4. Platz Vorprogramm (51,23 sec)
29. August 2013 – 2. Platz U23 (50,16 sec)
28. August 2014 – 4. Platz (48,70 sec)