Weltklasse Zürich wird seinem Namen einmal mehr vollauf gerecht. Gleich 13 Pariser Olympiasieger:innen, 12 amtierende Weltmeister- und 13 Europameister:innen geben im Stadion Letzigrund ihr Stelldichein. Dazu starten am Vorabend mit Nina Kennedy (AUS, Olympiasiegerin und Weltmeisterin) und Katie Moon (USA, Olympiasiegerin und Weltmeisterin) und Angelica Moser (Europameisterin/LC Zürich) weitere hochdekorierte Athletinnen bei Weltklasse Zürich im Hauptbahnhof. Ganz im Zeichen der Olympia-Revanche stehend, erwarten die Fans spannende Wettkämpfe im ehrwürdigen Stadion Letzigrund.
Jakob Ingebrigtsen ist auf Wiedergutmachung aus
Im Vorfeld des olympischen 1500-m-Rennens sprach alles vom grossen Duell zwischen Jakob Ingebrigtsen (NOR) und Josh Kerr (GBR) – bis die US-Amerikaner Cole Hocker und Yared Nuguse kamen und den Europäern ein Schnippchen schlugen. Hocker gewann vor Kerr und Nuguse, dem norwegischen Topfavoriten blieb nur Rang 4. In Zürich möchte Ingebrigtsen die Paris-Niederlage vergessen machen. Am liebsten mit einer sehr schnellen Zeit, für die er von der Wavelight-Technologie und Elliott Giles, dem frischgebackenen Strassenmeile-Weltrekordler, unterstützt wird.
Den Blick auf die Uhr zu halten könnte sich auch in einer anderen Disziplin lohnen: Doppel-Olympiasiegerin über 5000 m und 10’000 m, Beatrice Chebet (KEN), möchte ihre Saison auf den 12,5 Bahnrunden mit einem Paukenschlag krönen.
Schweizer EM-Stars messen sich mit Oympiasieger:in
Im hochkarätigen Feld der Frauen treffen über 100 m Olympiasiegerin Julien Alfred (Saint Lucia) und Weltmeisterin Sha’Carri Richardson (USA) sowie die europäischen Sprintqueens Dina Asher-Smith (GBR) und Mujinga Kambundji aufeinander.
Während für Richardson die Revanche für die Niederlage im Olympiafinal gegen Alfred im Vordergrund steht, hofft Kambundji auf einen ähnlich guten Start wie in Paris, um an ihren dortigen sechsten Rang anknüpfen zu können. Der frenetische Beifall des Publikums ist der sympathischen Bernerin, die sich kürzlich zu einer Verlängerung ihrer Karriere bis 2028 bekannte, gewiss.
Wie Mujinga Kambundji ist Timothé Mumenthaler EM-Goldmedaillengewinner über 200 m. Im Unterschied zu ihr, die ihren Titel von 2022 erfolgreich verteidigte, sorgte er in Rom für eine der ganz grossen Sensationen, indem er sich als international praktisch Unbekannter ins kontinentale Scheinwerferlicht katapultierte. Belohnt wurde er mit einem Startplatz bei Weltklasse Zürich, wo unter anderen Letsile Tebogo, der allererste Olympiasieger und Volksheld Botswanas, wartet.
Ein Olympiafinal für Ditaji Kambundji
Aufgrund muskulärer Beschwerden in der Vorbereitung fehlten Ditaji Kambundji bei Olympia ein paar Prozentpunkte zur Bestform. So verpasste sie dort den Einzug unter die besten acht über 100 m Hürden. Im Stadion Letzigrund erhält die 22-jährige Bernerin nun «ihren» Olympiafinal. Sie trifft nicht nur auf Olympiasiegerin Masai Russell (USA), sondern auch auf deren Vorgängerin Jasmine Camacho-Quinn (PUR) und Weltmeisterin sowie Zürich-Siegerin von 2023, Danielle Williams. Europameisterin Cyréna Samba-Mayela (FRA) und Ex-Weltrekordhalterin Kendra Harrison (USA) sorgen für zusätzliches Prestige in diesem Weltklasse-Lauf.
Ein Schweizer Alleskönner erwartet die Fans im Weitsprung. Von Haus aus Zehnkämpfer, aber auf der ganz grossen Leichtathletik-Bühne als WM- und EM-Medaillengewinner aufgefallen, versucht Simon Ehammer beim Sprung in die Sandgrube, «Allesgewinner» Miltiadis Tentoglou zu ärgern. Der Grieche, der gleichermassen bekannt und gefürchtet ist für seinen letzten Sprung, ist Doppel-Olympiasieger, Weltmeister und dreifacher Europameister.
So viele «Swiss Starters» wie noch nie im Hauptprogramm
Die Kambundji-Schwestern und Ehammer führen das grösste Schweizer Aufgebot an, das Weltklasse Zürich je im Hauptprogramm gesehen hat. Insgesamt zwölf Mal wird das Schweizer Kreuz in einer Einzeldisziplin auf der Startliste erscheinen. Dazu kommen sieben Schweizer Athletinnen, die neben Mujinga Kambundji über 4x100 m den Staffelstab möglichst schnell ins Ziel bringen möchten.