Der coole Kanadier war begeistert von seinem ersten Wettkampf auf einem Stabhochsprung-Steg, der ihm einen kanadischen Hallenrekord einbrachte. Auch wegen der besonderen Atmosphäre in Zürich: "Es war eine grossartige Erfahrung, es war auf jeden Fall ein Unterschied [zum Stadion] und es hat Spass gemacht."
Das Event erwies sich als ein voller Erfolg: In Zehnerreihen drängten sich die Zuschauer auf den Stehplätzen, die Sitzplatz-Tribüne war ohnehin schon vorher ausverkauft gewesen. Das Publikum bekam ein gutes Gefühl dafür, was es heisst, Höhen von fast sechs Metern zu überfliegen und feuerte die Gladiatoren unter der Regie von Cooly auf dem Steg lautstark an.
Spannend machte es Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe schon zu Beginn, als er für seine Einstiegshöhe von 5,57 Metern drei Versuche brauchte. „Es war nicht so einfach, im ersten Wettkampf nach der WM wieder das Wettkampfgefühl zu finden.“
Shawn Barber macht bei 5,77 Meter alles klar
Die Entscheidung fiel dann bei 5,77 Metern. Fünf Springer gingen diese Höhe an, aber nur Weltmeister Shawn Barber (im ersten Versuch) flog drüber. Der WM-Dritte Piotr Lisek (Polen) scheiterte ebenso wie Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Deutschland).
„Bei mir ist doch ein bisschen der Jetlag [nach der WM] durchgekommen. Ich hätte Shawn gerne Paroli geboten. Aber ich bin heute trotzdem zufrieden mit dem dritten Platz“, sagte Raphael Holzdeppe, der sich mit einem „super geil“ bei den Fans bedankte.
„Let’s do it“
Danach gehörte die Bühne alleine Shawn Barber und er setzte dem Abend die Krone auf. Zunächst flog er über den neuen kanadischen Hallenrekord von 5,92 Metern. Danach ließ er mit einem „Let’s do it“ die 6,01 Meter auflegen.
Damit war Hochspannung angesagt. „Are you ready for Shawn Barber?“, war die Frage an das Publikum. Unter dem rhythmischen Klatschen der Zuschauer ging es dann noch dreimal in die Luft. Unmöglich schien die Höhe nicht, aber an diesem Abend klappte es noch nicht ganz.
Den Athleten war die Begeisterung von dem Hauptbahnhof-Event ins Gesicht geschrieben. „Hier im Hauptbahnhof zu springen, ist schon Wahnsinn. Die Leute gehen gut mit. Ich hoffe, ich darf nächstes Jahr wiederkommen“, sagte etwa der Deutsche Tobias Scherbarth. "Das ist ein besonderer Ort, aber auch ein guter Ort. Die Zuschauer waren einfach super", meinte der Zweitplatzierte Piotr Lisek.
Donnerstagabend Diamond League-Finale im Letzigrund
Hochkarätig wird es auch am Donnerstag. Dann geht es weiter im Stadion Letzigrund. Dort kämpfen die besten Athletinnen und Athleten der Welt in 16 Disziplinen um den Gewinn der mit 40.000 US-Dollar dotierten Diamond Trophy. Mit dabei sind auch alle Schweizer Asse, die von Hürden-Europameister Kariem Hussein angeführt werden.
Ergebnisse des Stabhochsprungs:
1. Shawn Barber (Kanada) 5,92 m
2. Piotr Lisek (Polen) 5,67 m
3. Raphael Holzdeppe (Deutschland) 5,67 m
4. Konstantinos Filippidis (Griechenland) 5,67 m
5. Carlo Paech (Deutschland) 5,67 m
6. Paweł Wojciechowski (Polen) 5,57 m
7. Tobias Scherbarth (Deutschland) 5,42 m
8. Mitch Greeley (USA) 5,22 m
9. Marquis Richards (Schweiz) 5,22 m
<iframe src="https://www.youtube.com/embed/e1TY_jstj80" frameborder="0" height="315" width="560"></iframe>