Die beste Kugelstösserin der Welt war einmal mehr nicht zu halten. Musikalisch begleitet vom „Ku-Ku Jodel” der Berner Volksgruppe Oesch’s die Dritten, wuchtete Valerie Adams die 5 Kilogramm schwere Kugel gleich im ersten Versuch auf 20,97 m. Dank dieses Knallers tilgte die 28-jährige Ozeanienrekordhalterin (21,24 m) nicht nur die von ihr gehaltene Jahresweltbestleistung (20,90 m), sondern auch den eigenen Meetingrekord (20,81 m).
Im zweiten Versuch packte die zweifache Olympiasiegerin noch einen Zentimeter drauf. Wie im Schnellzug rauschte ihr Geschoss durch die Zürcher Bahnhofhalle und landete erst nach 20,97 m wieder im Sand. Selbst Adams drei weiteren gültigen Versuche (20,66 m, 20,76 m, 20,42 m) hätten zum Sieg und damit sicheren Gewinn der Diamond Trophy gereicht. Am nächsten kam ihr noch die WM-Fünfte und letztjährige Olympiazweite Yevgeniya Kolodko (RUS), die mit 19,97 m ebenfalls eine Saisonbestleistung registrierte.
Jodler für ihre Wahlheimat
„Diese Trophäe gehört zur Hälfte der Schweiz”, bedankte sich Valerie Adams bei ihrem Trainer Jean-Pierre Egger. Seit sie bei ihm und Werner Günthör in Magglingen trainiert – seit Herbst 2010 –, hat die Neuseeländerin keinen Wettkampf mehr verloren. „Mit der Wahl des Jodellieds wollte ich meine Sympathien fürs Schweizer Publikum zum Ausdruck bringen.” Überdies wünsche sie ihrem Trainingspartner Matthias Sempach auf diesem Weg viel Glück fürs Eidgenössiche Schwingfest.
US-Express Ryan Whiting nicht zu stoppen
Nicht die „bösesten”, aber die stärksten Männer der Leichtathletik standen danach im Rampenlicht. Vorgestellt von E-Gitarrist Slädu und Speaker Patrick Hässig, boten sie den 1000 Zuschauern in und um die speziell errichtete Arena eine Riesenshow. Als erster ging jeweils der ausser Konkurrenz startende Schweizer Juniorenrekordhalter Gregori Ott (Old Boys Basel) in den Ring (17,19 mit der 6-kg-Kugel), ehe die Reihe wieder an der Elite (7,26-kg-Kugel) war. Spätestens als Ryan Whiting (USA) mit 21,57 m exakt gleich weit stiess wie beim WM-Silbermedaillengewinn, nahm der US-Express Fahrt auf.
Anders als in Moskau vermochte ihn auch der zweifache Weltmeister David Storl (GER/21,19 m) nicht zu stoppen. Mit 21,99 m, gefolgt von 22,03 m, näherte sich Whiting seiner Jahresweltbestleistung (22,28 m) bis auf 25 cm. In den drei vorangangenen HB-Veranstaltungen ist keine Kugel je weitergeflogen. Mit seinem vierten Sieg in der IAAF Diamond League 2013 zog der 26-jährige US-Meister und letztjährige Zürich-Zweite schon vor dem eigentlichen Männerfinal in Brüssel uneinholbar davon.
28 August, 2013