Drei Olympiasiegerinnen bei Weltklasse Zürich im Hauptbahnhof
Zum fünften Mal heben die weltbesten Stabhochspringerinnen bei Weltklasse Zürich im Hauptbahnhof ab – unter ihnen drei Olympiasiegerinnen und alle Medaillengewinnerinnen von Paris 2024. Zudem will sich Europameisterin und Lokalmatadorin Angelica Moser bei ihrem Heimspiel am Mittwochabend, 4. September erstmals aufs Podest hieven. Drei, die den Gipfel des Olymps bereits erklommen haben, sind die Olympiasiegerinnen Katerina Stefanidi (GRE/2016), Katie Moon (USA/2021) und Nina Kennedy (AUS/2024). Getragen von ihrer Lieblingsmusik und der stimmungsvollen Kulisse, werden sie die ehrwürdige Wannerhalle zum wiederholten Mal zum Vibrieren bringen.
Pariser Podest im Kampf um die Lufthoheit
Kennedy überflügelte die Konkurrenz schon 2023 (im HB) sowie 2022 (auf dem Sechseläutenplatz) und strebt bei Weltklasse Zürich den Hattrick an. Im vergangenen Jahr krönte sie ihre Flugshow vor über 3000 Schaulistigen mit einem ozeanischen Indoor-Rekord. Im Kampf um die interkontinentale Lufthoheit duelliert sie sich erneut mit Moon, mit der sie sich den WM-Titel teilt. Mit der kanadischen Olympiadritten Alysha Newman ist ebenso zu rechnen wie mit Europameisterin Moser, die nach dem vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Paris noch eine Rechnung offen hat.
Angelica Moser: vom UBS Kids Cup in den Olympiafinal
2024 ist indes das Jahr von Moser: erster Sieg in der Wanda Diamond League in Marrakesch, EM-Gold in Rom sowie Platz 2 mit doppeltem Landesrekord in Monaco. Ihren Ursprung nahm Angis Karriere beim UBS Kids Cup. Ihr Beispiel zeigt einmal mehr, dass beim grössten Nachwuchssportprojekt des Landes buchstäblich grosse Karrieren starten. Um die Faszination Leichtathletik erlebbar zu machen, ist der Stabhochsprung-Wettkampf der Frauen auch in diesem Jahr frei zugänglich. Weitere Informationen rund um den City Event gibt es hier.
Freier Zugang zu den Stehplätzen
Wie im letzten Jahr gelangt der Stabhochsprung-Wettkampf der Frauen im Rahmen der Wanda Diamond League zur Austragung. Als Experte wird der frühere Schweizer Nationaltrainer und Ex-DLV-Cheftrainer Herbert Czingon die Fans in die Kunst der komplexesten Leichtathletik-Disziplin einführen. Stehplätze sind beim City-Event frei zugänglich.
Zum Programm von Weltklasse Zürich im Hauptbahnhof (4. September)
«Allesgewinner» gegen «Alleskönner» im Weitsprung
Im ausverkauften Stadion Letzigrund tritt ein nicht minder illustres und hochdekoriertes Feld an. Miltiadis Tentoglou zählt zum erlauchten Kreis von nur acht Leichtathlet:innen, die ihren Einzel-Olympiasieg von Tokio in Paris wiederholen konnten. Bei Weltklasse Zürich trifft der «Allesgewinner» auf seine drei Olympia- und EM-Podiumsgefährten – und zwei Könige der Leichtathletik.
Tentoglou ist zweifelsohne der Mann der grossen Meisterschaften und gefürchtet für seine legendären letzten Versuch. Der Grieche vereint aktuell (fast) alle möglichen Titel: Olympiasieger, Weltmeister, Hallen-Weltmeister, Europameister, Hallen-Europameister. Einzig beim Titel «Wanda Diamond League Champion» muss der scheinbar «Unbesiegbare» auf 2022 verweisen, denn beim letztjährigen Final der höchsten internationalen Meetingserie siegte Simon Ehammer. 2022 liess sich der Appenzeller in Eugene (USA) als erster Mehrkämpfer eine WM-Medaille in seiner favorisierten Einzeldisziplin umhängen und krallte sich 2023 gleichenorts die prestigeträchtige Diamond Trophy.
Auch Ehammer sinnt nach 4. Olympia-Patz auf Revanche
Undankbar und dennoch historisch war der vierte Olympia-Platz von Ehammer in Paris. Wie auch für Moser kommt es in Zürich zur Revanche mit dem Olympia-Podest: Silbermedaillengewinner Wayne Pinnock (JAM) ist ebenso am Start wie das italienische Sprung-Talent Mattia Furlani; zudem ist Ex-Weltmeister Tajay Gayle bestätigt.
Verpflichtungs-Coup: Olympiasieger Rooth tritt an
Während sich Ehammer im Stade de France mit der «Ledermedaille» begnügen musste, krönte sich Markus Rooth (NOR) mit 22 Jahren im Zehnkampf zum jüngsten König der Athleten seit 1980. Bei Weltklasse Zürich kommt es in der Sandgrube zum Gipfeltreffen zwischen dem Schweizer Indoor-Weltmeister und dem norwegischen Olympiahelden. Noch nie trat der nun heissbegehrte Mehrkampfstar in einem Meeting der Wanda Diamond League gegen Disziplin-Spezialisten an. Mit der Verpflichtung Rooths gelang Co-Meeting Director Andreas Hediger ein veritabler Coup.
Wie schlägt sich der 8-m-Springer Rooth im Feld der Spezialisten? Landet Zehnkampf-Disziplinweltrekordhalter Ehammer (8,45 m) mit dem Heimpublikum im Rücken seinen ersten Sieg in jenem Stadion, in dem er seine Leichtathletik-Karriere beim UBS Kids Cup einst lanciert hat? Oder segelt der Jahresbeste Tentoglou (8,65 m) zum dritten Zürcher Triumph in Folge? Grosses Taktieren gibt es jedenfalls nicht. Wie in der Wanda Diamond League üblich erhalten lediglich die besten drei nach fünf Versuchen eine weitere Chance im sogenannten «Final 3».
Ditaji Kambundji erhält nachträglichen Olympiafinal
Im Stade de France nahm Ditaji Kambundji die Hürde (noch) nicht in den Olympiafinal. Im Stadion Letzigrund darf sich die Schweizer Gewinnerin des Wanda Diamond League Meetings von Doha mit zwei Olympiasiegerinnen, einer Weltmeisterin und einer Ex-Weltrekordhalterin messen. So ist das Olympia-Podest bestehend aus Masai Russell (USA), Cyréne Samba-Mayela (FRA) und Jasmine Camacho-Quinn (PUR), Olympiasiegerin von 2021, ebenso bestätigt wie Ex-Weltrekordhalterin und Olympia-Zweite von Tokio 2021, Kendra Harrison (USA).
Zweifache Weltmeisterin doppelt motiviert
Dazu gesellt sich – wie bereits in Kambundjis Olympia-Vorlauf – Danielle Williams (JAM). Die Weltmeisterin von 2015 eroberte 2023 ihren zweiten WM-Titel (vor Camacho-Quinn und Harrison sowie Kambundji auf Platz 7), ehe sie in Zürich ihren siebten und bisher letzten Sieg im Rahmen der Wanda Diamond League feierte. Auch Williams blieb im Pariser Olympiahalbfinal hängen. Auch sie dürfte doppelt motiviert sein.