Weltklasse Felder über 800m, 400m Hürden und 5000m
Krönt Chebet in Zürich ihre historische Saison?
Beatrice Chebet hat in Paris Laufsportgeschichte geschrieben. Die Olympia-Debütantin gewann als einzige Leichtathletin Gold in zwei Einzeldisziplinen (5000 m/10 000 m) und siegte als erste Kenianerin über die längste Stadiondistanz. Für Weltklasse Zürich hat sich Chebet einiges vorgenommen – krönt sie ihre bereits jetzt historische Saison mit einem weiteren Paukenschlag?
Vier globale Titel in vier Laufdisziplinen
Auf der Langstrecke ist Beatrice Chebet gegenwärtig die unangefochtene Königin. Die zweifache Olympiasiegerin sowie Cross- und 5-km-Strassenweltmeisterin vereint nicht nur vier globale Titel in vier Laufdisziplinen auf sich, sondern hält auch die Weltrekorde über 10 000 m und über 5 km «Road».
Über die längste Distanz in Zürich kann sich Chebet im Stadion Letzigrund am Wavelight orientieren und sich von der legendären Stimmung über die zwölfeinhalb Runden tragen lassen. Zusätzlich gepusht wird sie von den starken Äthiopierinnen, allen voran Freweyni Hailu, der Olympiavierten über 5000 m sowie den EM-Medaillengewinnerinnen und Landesrekordhalterinnen Karoline Bjerkeli Grøvdal (NOR) und Marta García (ESP).
Hürden-Thor will zurück auf den Thron
Karsten Warholm, der schnellste 400-m-Hürdenläufer aller Zeiten, musste sich in Paris als Zweiter geschlagen geben. Bei Weltklasse Zürich will er zurück auf den Thron. Erst misst er sich am Mittwochabend im 100-m-Prestigeduell mit Mondo Duplantis, anderntags kommt es zum Hürdenbattle mit dem Ex-Weltmeister und zweifachen Olympia-Dritten Alison dos Santos. Trotz der Niederlage bei den Olympischen Spielen in Paris: Karsten Warholm (NOR) ist und bleibt der erste und einzige Mensch, der die Stadionrunde mit den zehn Hürden in weniger als 46 Sekunden durchmessen hat. Unglaubliche 45,94 Sekunden stoppten die Zeitnehmer von Omega im Olympiafinal von Tokio 2021.
Die Allzeitnummer 1 und 3…
Doch selbst ein (Fabel-)Weltrekordhalter und Olympiasieger ist nicht vor Niederlagen gefeit. 2017, 2018 und 2023 musste sich der dreifache Weltmeister in Zürich mit dem zweiten Platz abfinden. Nun will Warholm in Zürich zurück auf die Siegesstrasse, in die er 2019 und 2021 als Wanda Diamond League-Sieger einbog. Aber auch Alison dos Santos, Dritter bei Olympia 2021 und 2024 sowie mit 46,29 Sekunden die Nummer 3 der Allzeitbestenliste, siegte bereits bei Weltklasse Zürich. 2022 blieb der Südamerika-Rekordhalter unantastbar und krönte seine Saison mit der Diamond Trophy.
…sowie 4 und 5 bei Weltklasse Zürich
Zu diesem hochdekorierten Duo gesellen sich zwei weitere Hürdenkoryphäen. Nach verletzungsgeplagten Jahren will sich der zweifache Olympiafinalist Abderrahman Samba (QAT) wieder jener Form zu nähern, die ihn auf die aktuelle Position 5 (46,98) der ewigen Bestenliste katapultiert hat. Der einzige nicht mehr aktive Hürdenläufer, der jemals schneller war, ist ebenfalls vor Ort. Olympiasieger Kevin Young, zwischen 1992 und 2021 29 Jahre lange Weltrekordhalter (46,78), verstärkt das Medienteam von Weltklasse Zürich als prominentes Gesicht.
Zweikampf um Zürcher Sieg – Dreikampf um Schweizer Rekord
Über 800 Meter heisst die Affiche Indoor-Weltmeisterin Tsige Duguma gegen Outdoor-Weltmeisterin Mary Moraa respektive Olympia-Zweite gegen Olympia-Dritte. Dazu kommt ein Schweizer Trio, das in Paris seine olympische Feuertaufe über die doppelte Stadionrunden erlebt hat und in Zürich auf Rekordjagd geht.
Kenianerin Moraa hat gute Erinnerungen an Weltklasse Zürich, krönte sie sich doch 2022 erstmals zur Wanda Diamond League-Siegerin im Stadion Letzigrund. Auch 2024 greift die Weltmeisterin und Olympia-Dritte wieder an. Doch ein Spaziergang wird es mitnichten. Tsige Duguma (ETH), dekoriert mit Indoor-WM-Gold und Olympia-Silber 2024, weiss trotz ihrer 23 Jahre schon, wie man grosse Rennen läuft. Duguma hielt Anfang März in Glasgow unter anderem Jemma Reekie bei ihrem Heimspiel auf Distanz. Reekie sinnt bei Weltklasse Zürich ebenso auf Revanche wie Moraa, die sich bei Olympia Dritte wurde. Eine spannende Revanche ist also so oder so garantiert.
Drei Schweizer Olympiastarterinnen
Mit Schweizer Meisterin Rachel Pellaud, Valentina Rosamilia und Audrey Werro gehen gleich drei nationale Hoffnungsträgerinnen an den Start. So unterschiedlich die Werdegänge und Saisonverläufe der drei Schweizerinnen sind (hier mehr Details – Link auf ausführliche Story), ihr Ziel ist das gleiche: der Schweizer Rekord von Selina Rutz-Büchel, der seit 2015 steht. Wer schnappt ihn sich als Erste – Pellaud, Rosamilia oder Werro?
Welche Stars starten am 5. September bei Weltklasse Zürich im Stadion Letzigrund? Die bestätigten Namen gibt es hier.