Weltklasse Zürich war bereit, das nächste Kapitel zu schreiben und die globale wie hiesige Leichtathletik auf ganz neue Weise zu zelebrieren: 24 Entscheidungen über drei Tage an drei Standorten auf dem Sechseläutenplatz, im vibrierenden Hauptbahnhof und im legendären Stadion Letzigrund – so lautete der ursprüngliche Plan für den Final der Diamond League 2020. Ein Plan, der in Anbetracht der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus letztlich obsolet geworden ist, selbst wenn die jüngsten Entwicklungen zumindest in der Schweiz Hoffnungen machen auf eine baldige Rückkehr in die «neue Normalität». Und obwohl das bundesrätliche Verbot von Grossveranstaltungen in der Schweiz einstweilen lediglich bis Ende August gilt, schafft Weltklasse Zürich mit der Absage der Wettkämpfe vom 9. bis 11. September für alle Beteiligten Klarheit.
Mit Blick auf das dreitätige Leichtathletik-Spektakel gilt jedoch: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So wurde Zürich in Rücksprache mit den Vertretern der Wanda Diamond League, der Stadt und den Partnern vorzeitig als alleiniger Finalgastgeber der weltumspannenden Meetingserie 2021 und neu 2022 bestätigt.
«Wir bedauern die Absage der 24 geplanten Finalwettkämpfe natürlich sehr. Wir nehmen die gegenwärtige Ausnahmesituation jedoch auch zum Anlass, neuartige Formate zu diskutieren, die dieses Jahr umgesetzt werden könnten», betont Christoph Joho, Co-Meeting Director von Weltklasse Zürich. Das prestigeträchtige Leichtathletik-Meeting, bekannt für das «beste Publikum der Welt», trägt indes nicht nur eine Verantwortung gegenüber Athleten, Fans und Sponsoren, sondern nimmt seine Rolle auch innerhalb der Gesellschaft wahr: «Als internationaler Grossveranstalter und Organisator des landesweit grössten Nachwuchssportprojekts, dem UBS Kids Cup, wollen wir auch in der aktuellen Situation einen aktiven Beitrag leisten und unser Know-how gezielt einbringen», begründet Co-Meeting Director Andreas Hediger das Bestreben von Weltklasse Zürich, sich ungebrochen für die Leichtathletik, aber auch für den Schweizer Sport zu engagieren. Die detaillierten Analysen der kommenden Wochen werden zeigen, in welcher Form an die Situation angepasste Plattformen diesen Sommer umgesetzt werden können. Für Weltklasse Zürich ist es keine Option, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken.
Eine erste Initiative wurde bereits lanciert. Weltklasse Zürich rief zusammen mit Datasport, iRewind und der Schweizer Sporthilfe den «OneMillionRun» ins Leben. Ein Sportgrossevent, den es hierzulande so noch nicht gegeben hat. Am 30./31. Mai gilt es, während 48 Stunden insgesamt 1 Million Kilometer zu laufen, jede und jeder individuell und doch gemeinsam. Die Schweiz läuft so symbolisch aus dem Stillstand und stiftet trotz des gebotenen Social Distancings Solidarität. Schliesslich kommen die dadurch ausgelösten Gelder den einheimischen Nachwuchshoffnungen zugute, sei es via beteiligte Sponsoren und Partner oder als private Spende. «Nur dank solch innovativen Aktionen und grosszügigen Gönnern können wir die besten Nachwuchssportler auf dem Weg an die Weltspitze unterstützen und uns auch in Zukunft an Schweizer Grosserfolgen erfreuen», hält Steve Schennach, Geschäftsführer der Stiftung Schweizer Sporthilfe, fest. Weltklasse Zürich und die anderen Initianten senden mit dem «OneMillionRun» ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt der Sportnation Schweiz.
12 May, 2020