„Die verschiedenen Vorkommnisse und Enthüllungen der letzten Monate zeigen, dass ohne Fairplay und Zivilcourage die positiven Grundwerte des Sports durcheinander gebracht werden“, erklärt Christoph Joho, Meeting Co-Direktor von Weltklasse Zürich. „Wir haben uns deshalb intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, welchen Beitrag wir als führender Meetingveranstalter für einen fairen Sport leisten können.“
In der Strategie von Weltklasse Zürich bildet „Fairplay and Human Touch“ seit vielen Jahren eine von vier Hauptsäulen. Bereits in der Vergangenheit hat sich Weltklasse Zürich beispielsweise mit seiner Anti-Doping-Policy klar für einen fairen und sauberen Sport positioniert. Athleten, welche für zwei Jahre und länger wegen Dopingvergehens gesperrt waren, werden nicht zum Zürcher Leichtathletik-Meeting eingeladen.
Nun gehen die Veranstalter von Weltklasse Zürich einen Schritt weiter. In Zusammenarbeit mit Swiss Athletics und Antidoping Schweiz lanciert Weltklasse Zürich ein Fairplay-Programm. In der Woche des Diamond-League-Meetings vom nächsten Jahr (1. September 2016) sind verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Fairplay geplant.
Yulia Stepanova und Vitaly Stepanov als Fairplay-Botschafter
Eine zentrale Rolle in diesem Fairplay-Programm spielen die russische 800-m-Läuferin Yulia Stepanova und ihr Mann Vitaly Stepanov. Dank ihrer Enthüllungen, die vor einem Jahr erstmals in einer ARD-Dokumentation publik geworden sind, wurden systematische Korruption und Dopingmissbrauch in Russland nachgewiesen.
„Yulia und Vitaly haben unter grossen persönlichen Risiken aufgedeckt, wie die Werte des Sports missbraucht werden. Als Fairplay-Botschafter von Weltklasse Zürich setzen sie sich für Fairness und Zivilcourage ein und vertreten dabei die gleichen Anliegen, die für uns und die Leichtathletik von zentraler Bedeutung sind. Mit der Ernennung als Fairplay-Botschafter wollen wir ihren Mut und Einsatz würdigen“, ergänzt Co-Meeting Direktor Andreas Hediger.
„Es ist eine grosse Ehre und Anerkennung für uns, dass wir von Weltklasse Zürich zu Fairplay-Botschaftern ernannt wurden“, erklärt Yulia Stepanova. Vitaly ergänzt: „Wir hoffen, dass wir durch diese Tätigkeit einen weiteren Beitrag im Kampf um einen fairen und sauberen Sport leisten können.“
Fairplay-Programm in Zusammenarbeit mit Swiss Athletics und Antidoping Schweiz
In den nächsten Wochen soll zusammen mit den beiden Botschaftern, Swiss Athletics und Antidoping Schweiz ein Fairplay-Programm zusammengestellt werden, das sich an unterschiedliche Zielgruppen richtet. Geplant ist unter anderem ein Forum zum Thema Zivilcourage mit Vertretern aus unterschiedlichen Branchen. Zusammen mit Swiss Athletics werden Workshops für Athleten und Trainer, sowie mit Antidoping Schweiz für die eigenen Mitarbeitenden durchgeführt. Aber auch Eltern von Nachwuchssportlern sollen bei Sensibilisierungsworkshops mit dem Thema „Fairplay und Clean Sports“ in Berührung kommen.
„Für Swiss Athletics kommt der Anti-Doping-Präventionsarbeit innerhalb der Schweizer Leichtathletik grosse Bedeutung zu. Swiss Athletics trägt dem mit verschiedenen Massnahmen, unter anderem mit dem kürzlich erarbeiteten Ethik Konzept Rechnung. Als Teil einer globalen Sportart sind wir aber auch darauf angewiesen, dass Fairplay und „Clean Sports“ auf der ganzen Welt gleich gelebt wird. Nur so kann die Chancengleichheit für unsere Schweizer Athletinnen und Athleten gewährleistet werden. Das Fairplay-Programm ist eine wertvolle Initiative, welche sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene wichtige Zeichen setzen wird“, erklärt Peter Bohnenblust, Geschäftsführer von Swiss Athletics.
Matthias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz sagt: „Es ist zentral für die Dopingbekämpfung, dass alle involvierten Parteien, also auch Veranstalter und Sportverbände einen Beitrag im Kampf gegen Dopingmissbrauch leisten. Deshalb bin ich sehr erfreut über die Initiative von Weltklasse Zürich und Swiss Athletics. Wir freuen uns in diesem Fairplay-Programm aktiv mitzuwirken.“